Details zum Schulbau

WARUM BRAUCHEN WIR EINE SCHULE?

Havilah Mission wurde 2017 gegründet. Seit dem konnten wir schon über 80 Schulpatenschaften vermitteln. Wir sehen tagtäglich wie positiv eine Schulbildung die Kinder prägt, welche Möglichkeiten sie dadurch haben und wie sie ihr Leben selbstständig gestalten können. Wir glauben daran, dass eine Schulbildung der einzige Weg ist, dass die Kinder aus der Armut und der Hoffnungslosigkeit heraus kommen. Darum wollen wir so vielen Kindern wie möglich helfen eine gute Schulausbildung zu bekommen.

Die Schulpatenkinder sind momentan auf mehrere Schulen verteilt untergebracht. Aber wir sehen immer wieder Probleme und müssen Kinder von Schulen nehmen und neue gute Schulen suchen. Meistens liegt es daran, dass die Schulen nicht den Standard haben, den wir für unsere Kinder wünschen, aber trotzdem sehr viel Geld kosten. Zum Beispiel ist die Ausstattung mangelhaft, Lehrkräfte sind nicht gut genug ausgebildet oder es wird Gewalt angewendet. Eine eigene Schule ermöglicht es uns, die Lehrerinnen und Lehrer selber auszusuchen und einen guten Standard zu gewährleisten. Wir wollen Räume schaffen, in denen Kinder gerne lernen und fröhlich sind.

DAS SCHULSYSTEM IN UGANDA

In Uganda gibt es drei Stufen: Kindergarten (Nursery), Grundschule (Primary) und weiterführende Schulen (Secondary) Kinder ab 3 Jahren können in den Kindergarten. Leider sind Kindergärten nicht flächendeckend verfügbar und deshalb oft nur in Städten vorhanden. Die Grundschule (Primary) startet ab 7 Jahren und endet mit der vergleichbaren deutschen sechsten Klasse. Mit dem Abschluss der Primary ist man berechtigt die Secondary zu besuchen. Diese Schulen sind für 13-19 Jahre alte Schülerinnen und Schüler. Nach 4 Jahren haben sie den Abschuss der Mittelschule (qualifiziert für eine Berufsausbildung) und mit weiteren zwei Jahren den Abschluss in der Oberstufe, die den Übergang zur Universität ermöglicht.

Eigentlich ist seit 1997 die allgemeine Schulpflicht für die Grundschule in Uganda gesetzlich verankert, dennoch haben viele Kinder keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Staatliche, günstige Schulen, die das ermöglichen sollen, können keine solide Bildung vermitteln. Viele dort angestellte Lehrer sind nicht ausreichend ausgebildet und werden zusätzlich schlecht bezahlt. Diese Lehrer zeigen wenig Motivation ihre Schüler zu unterrichten und erscheinen deshalb oft nicht an ihrer Arbeitsstelle.Einiges an Schulmaterial muss zusätzlich zu den Schulgebühren von den Familien finanziert werden (dazu zählen, Schulbücher, Hefte und Stifte, aber auch Schuluniformen, Toilettenpapier, Seife und Koffer müssen die Familien tragen). Der Transport in die Schule wurde hier noch nicht erwähnt.

Viele Eltern haben dafür kein Geld oder können nur einige wenige ihrer Kinder in die Schule geben. Kinder ohne Familienzusammenhalt haben überhaupt keine Chance sich das zu finanzieren.

Spätestens ab der Mittelschule leben die Schülerinnen und Schüler meistens in Internaten, was noch höhere Kosten und Ausgaben bedeutet. Das Internatsleben ist aber absolut kein Luxus. Meistens leben in einem Schlafsaal mehr als 100 Mädchen oder Jungen. Ein 3- stöckiges Metallbett steht neben dem anderen. Tische, Stühle und Schränke sind selten vorhanden, jeder Schüler hat seine Besitztümer in einem Koffer unter dem Bett.

Der Altersdurchschnitt in Uganda lag 2021 bei 15,9 Jahren. Vergleichsweise ist der Durchschnitt in Deutschland 44 Jahre. Uganda ist damit ein sehr junges Land (Hälfte der Bevölkerung ist unter 14 Jahren alt).

Der Bedarf an einer ausreichenden Schulausbildung ist also sehr groß. Allerdings liegt die Einschulungsrate in der dritten Stufe (Secondary) gerade noch bei 15%. Nur eine verschwindende Minderheit erreicht die Spitze des Ausbildungssystems.

GRUNDSÄTZLICHE PROBLEME DES SCHULSYSTEMS

  • Schlechte Ausstattung der Schule. Kaputten Gebäuden und fehlendes Material für den Unterricht.
  • Hohe Schülerzahlen: 80 – 120 Kinder pro Klasse sind keine Seltenheit.
  • Die Ausbildung der Lehrer ist oft schlecht und nicht ausreichend.
  • Geringer Lohn für Lehrerinnen und Lehrer. Ein durchschnittliches Monatseinkommen von ca. 50 – 80 € im Monat ist nicht gerade motivierend.
  • Die hohen Kosten: Schulgebühren und Unterrichtsmaterialien können sich die meisten Familien in Uganda nicht zu leisten.
  • Der Schulweg: Viele Schüler haben einen sehr langen Schulweg. Der Schulbus kostet Geld und gerade Kinder aus entlegenen Gebieten können eine Schule nur mit einem stundenlangen Fußmarsch erreichen.
 

DIE SCHULSITUATION IN UNSERER UMGEBUNG

Dörfer sind hier sehr weitläufig und es ist schwer zu sagen wie viele Menschen hier wohnen, da viele nicht registriert sind. Unser Havilah Gelände liegt in Mukono, wozu das Dorf Namataba gehört. Der Bürgermeister vor Ort geht davon aus, dass es ca. 30.000 Kinder in Namataba gibt. Davon gehen 700 Kinder in die Schule. Es gibt zwei offiziell registrierte Schulen in diesem ganzen Dorf, in die die 700 Kinder gehen. Diese Schulen sind sehr teuer und sie haben ein Alterslimit. Das bedeutet, wenn Kinder erst später in die Schule können oder ein paar Schuljahre verpasst haben, können sie nicht mehr in diese Schulen gehen, da nicht darauf geachtet wird wo das Kind steht, was es schon kann und in welche Klasse man es einfügen könnte – es werden keine Kompromisse gemacht. Wenn ein Kind Schule verpasst hat, hat es keine Chance mehr in diese Schulen zu kommen. Es gibt zusätzlich noch Hochschulen, die auch sehr teuer sind.

Wie in jedem Dorf in Uganda gibt es auch nicht registrierte Schulen. Diese arbeiten mit geringem Standard und bezahlen ihre Mitarbeiter nicht fair. Sobald die Behörde solche Schulen kontrollieren würde, müssten diese schließen.

UNSERE SCHULE

Unsere Schule wird eine Grundschule (Primary) mit 7 Klassen und ein Kindergarten (Nursery) mit 3 Klassen. In jeder Klasse ist platz für 40 Kinder. Wir wollen also eine Schule für 400 Kinder bauen. Die Schule ist eine Ganztagsschule mit Mittagessen. Schüler*innen für die der Weg zur Schule zu weit ist gibt es die Möglichkeit in der Schule zu übernachten. Die Schule soll aus ca. 50% Tagesschüler und 50% Internatsschüler bestehen.

Für diese Größe der Schule brauchen wir einiges an Mitarbeiter. Wir rechnen mit 3 Lehrer*innen für jede Klasse und eine Schulleiterin oder Schulleiter. Wir benötigen 4 Mitarbeiter*innen für die Sicherheit (Security Personal). In der Küche sollen sechs Köch*innen und Küchenhelfer*innen arbeiten. Außerdem benötigen wir Personal, die sich um die Kinder in den Schlafräumen kümmern.

Das Grundstück für die Schule wurde 2022 gekauft und hat den Wert von ca. 70.000 €. Es ist 3,5 Acer groß (14164 Quadratmeter). Auf dem Grundstück steht schon ein Haus, das wir als Bürogebäude verwenden können. Zusätzlich wurde schon ein Brunnen gebaut, damit die Wasserversorgung steht. Arbeiter sind gerade dabei eine Mauer um das Gebäude zu bauen.

BAUPLAN SCHULGEBÄUDE

KOSTEN UND FINANZIERUNG

Die erste Kostenplanung für den Schulbau entstand 2019. Damals kostete der Bau des Schulgebäudes 531,279,510 Uganda-Schilling. Umgerechnet sind das 136.498,62 Euro (Wechselkurs vom 19.12.2022:1 Uganda-Schilling entspricht 0,00026 Euro).
In den letzte drei Jahren wurde aber auch in Uganda vieles teurer. Dazu zählen auch Baumaterialien. Die Neuberechnung im Dezember 2022 hat ergeben, dass die Kosten nun auf 246.565,87 Euro gestiegen sind.

Das Grundstück im Wert von ca. 70.000€ wurde von uns 2022 schon gekauft. Außerdem haben wir darauf einen Brunnen gebaut und gerade sind Arbeiter daran eine Mauer um das Grundstück zu errichten.

Die oben genannten Planungskosten beinhalten nur den Gebäudebau. Dazu kommen noch die Ausstattung der Schule (Stühle, Tische, Tafeln, Einrichtung der Schlafräume, Speisesaal und Küche…), dem Außengelände mit einem Spielplatz und Häuser für Mitarbeiter*innen. Das ist üblich in Uganda, da viele Mitarbeiter*innen von weiter weg kommen. Diese Kosten werden aber Stück für Stück anfallen, da wir nicht gleich mit 400 Schüler*innen anfangen und somit nicht gleich alles für den Start brauchen.

Eine gut geführte Schule kann Gewinne erzielen. Wir streben es an zumindest alle laufenden Ausgaben zu decken und eine faire Preisgestaltung anzubieten. Eltern, mit Vermögen und gutem Einkommen sollen die vollen Kosten tragen. Familien, die finanziell schwächer gestellt sind, wollen wir unterstützen. Kinder, die sich keine Schulausbildung leisten können, werden durch unsere Schulpatenschaften finanziert. Stand Dezember 2022 haben wir über 80 Schulpatenkinder die in eine Schule für den vollen Preis gehen könnten.

Geplantes Schulgeld sind 40€ im Monat für Internatsschüler*innen und 25€ im Monat für Tagesschüler*innen.

VORTEILE EINER EIGENEN SCHULE

  • Wir können viele unserer Schulpatenkinder in die eigene Schule schicken und wissen, dass sie dort gut aufgehoben sind.
  • Wir können weitere Schulplätze, an zahlende Familien, vergeben und können so Einnahmen generieren, die weiteren Kindern zu Gute kommen.
  • An unserer eigenen Schule können wir bestimmen, welche Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, wie unser Schulkonzept aussieht und worauf wir Schwerpunkte setzen.
  • Wir geben Kinder mit einer guten Schulausbildung eine Chance auf eine gute und sichere Zukunft.
  • Mit einer eigenen Schule helfen wir nicht nur Kindern, sondern schaffen einige neue und gute Arbeitsplätze.
 

VIELEN DANK

Mit Hilfe Ihrer Unterstützung und Spende möchten wir dieses Projekt verwirklichen und damit vielen Kindern die Chance auf Bildung geben. Nur mit einer Schulausbildung haben die Kinder die Möglichkeit ihr Leben zu verändern und aus ihrer, bisher hoffnungslosen, Lage raus zu kommen. Wir wollen Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit geben ihr Leben zu gestalten und ihre Zukunft zu sichern.

Vielen Dank für Ihr Interesse und das Durchlesen dieser Projektbeschreibung.

Aaron und Marina Wagaba
Gründer und Leiter von Havilah Mission Africa