aufgrund der vielen Nachfragen kommen hier nun Informationen zur Situation in Uganda in dieser aufregenden Zeit.
Wir wissen, dass es eine weltweite Krise ist und jedes Land und viele Einzelpersonen existentielle Ängste haben. Wir möchten euch auf Nachfrage berichten, wie Uganda und Havilah mit der Situation umgeht.
In unserem Land gibt es nur 54 bestätigte Fälle. Die Ausbreitung konnte durch Quarantäne vermieden werden. Sieben der Infizierten, geht es schon wieder gut, und sie können die Krankenhäuser verlassen. Insgesamt wurden über 6600 Personen getestet.
Die gute Nachricht des Tages
In der letzten Woche war nur einer von mehreren tausend Tests positiv. 🙂
Das scheint für die Maßnahmen zu sprechen. Sie sind ähnlich wie in vielen anderen Ländern:
Alle Grenzen sind seit dem 22.3. geschlossen. Uganda ist seit 15 Tagen in der vollkommenen Ausgangssperre.
Hier die wichtigsten Maßnahmen
- Schulen und Universitäten sind geschlossen
- öffentliche Verkehrsmittel sind verboten, mittlerweile aber auch private Autos (sie hatten als Taxis fungiert)
- nur Lebensmittelgeschäfte sind erlaubt, die Lebensmittelpreise sind stark erhöht.
- Lebensmitteltransporte und nötige Güter dürfen zu jederzeit aber nur mit einem Fahrer transportiert werden
- Die Fahrer von Motorradtaxis sollen als Lebensmitteltransport genutzt werden um Einkäufe zu vermeiden. Sie dürfen nur bis 14 Uhr fahren
- nächtliche Ausgangssperre von 19:00 – 06.30 Uhr
- Regelverstöße jeglicher Art führen oft zu gewaltsamen Begegnungen mit der Polizei
Was bedeutet das für die Bevölkerung?
Wer Geld hat, kann sich das Leben trotz der Einschränkungen weiterhin gut organisieren. Enge Lebensumstände und ein Leben, das sich eher viel draußen abspielt erschweren die Hausquarantäne und die Isolation von Erkrankten. Häufiges Händewaschen mit Seife oder auch der Zugang zu Desinfektionsmittel sind Luxus.
Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Hand in den Mund, das bedeutet: keine Einnahmen = keine Versorgung der Familie möglich.
Der öffentliche Nahverkehr wurde auf den Transport von Lebensmittel begrenzt und Privatautos sind absolut verboten. Das erschwert Krankenhausfahrten und Einkäufe zusätzlich. Zusätzlich vertraut man der Polizei in Uganda nicht, in so einer Zeit fürchten sich viele sogar vor den Beamten. Die Grundversorgung mit Essen, Wasser und Medizin ist bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht gegeben.
Reaktion der Politik
Der Präsident nimmt alles sehr ernst. Daher gibt es strikte Maßnahmen trotz der wenigen Fälle. Es wird diskutiert, ob Wasseranbieter günstiger werden müssen. Doch leider ist selbst günstiger für einige noch zu teuer, da sie gerade ihren Job verloren haben. Es sollen Essenspakete pro Haushalt verteilt werden. Doch auch dieser Inhalt ist leider zu wenig.
Die Austeilung hat am siebten Tag des Lockdowns in der Haupstatdt begonnen. Ob und wann diese in den Dörfern ankommen weiß man nicht genau. In den Nachrichten hört man viel von diversen Spenden, aber noch nichts von deren Verteilung an die Menschen. Das bringt viel Unmut. Viele der Bemühungen und Ideen Menschen hier zu unterstützen sind prinzipiell gut, allerdings ist die Zeit zwischen Idee und Umsetzung sehr lange und die zur Verfügung stehende Hilfe nicht ausreichend.
Hier noch Positives
Die Produktion von Hilfsmitteln wie Masken und Desinfektionsmittel kann im Land erfolgen und wurde deutlich erhöht. So können vor allem die Krankenhäuser gut versorgt werden. Uganda konnte von anderen Ländern lernen und scheint recht gut vorbereitet zu sein.
Wie geht es Havilah Mission?
Unser Büro ist geschlossen, unsere Morgenandachten pausiert. Auf unserem Gelände arbeitet nur noch, wer arbeiten muss. Alle Patenkinder sind momentan zu Hause und wir versuchen den Kontakt so gut wie möglich zu halten, doch die Kommunikation ist nicht einfach. Bald sollen die Schulen wieder beginnen.
Als registrierte Organisation haben wir von der Regierung eine Lebensmittellieferung erhalten. Wir freuen uns darüber und versuchen unsere Nachbarn und die Menschen in unserem Dorf so gut wie möglich zu unterstützen.
Der Präsident hatte verboten Essen zu verschenken. , damit Parteien die Not der Menschen nicht politisch für die nächsten Wahlen zu nutzen. Wir dachten zuerst, dass es ein generelle Verbot Essen auszugeben war und warn zuerst zögerlich, doch nach nochmaligem nachfragen, haben wir herausgefunden, dass es für uns als Hilfsorganisation keine Probleme gibt.
Wir möchten gerne helfen! Hilfst du mit?
Nach bereits 14 Tagen in Quarantäne, wurden die Maßnahmen gestern um weitere 21 Tage verlängert. Der Druck für die Menschen steigt und viele haben nicht genug zu Essen. Wir wollen aktiv werden und Familien und Kinder unterstützen, indem wir Essenspakete verteilen.
Eine Person kann mit 15 € für 3 Wochen grundversorgt werden. Wir wollen so viele Essenspakete wie möglich verteilen und somit unseren Beitrag in der Krisenzeit leisten. Hilfst du uns dabei?