nach langer Zeit kommt wieder ein Lebenszeichen von uns!
In den letzten Monaten ist so viel passiert, dass ich mich entschieden habe mehrere kurze Rundbriefe zu schreiben um euch einen Einblick zu geben.
Wahlen in Uganda
Im Februar fanden die großen Präsidentswahlen statt. Mancher hat es vllt. sogar in Deutschland in den Nachrichten gehört. Es wurden große Unruhen erwartet. Warum? Der Präsident ist schon seit 1986 an der Macht und mittlerweile sind viele, vor allem junge Bürger, sehr unzufrieden und wünschen sich Veränderung. Sein Hauptgegner war Bobi Wine, ein recht junger Kandidat, der eben gerade diese jungen unzufriedenen Bürger angesprochen hat. Er warb mit dem Spruch „People power, our power!“ In einem sehr Korrupten System wünschen sich viele diese
„Macht des Volkes“, mit der sie selbst etwas verändern können.
Wie zu erwarten wurde Der alte Präsident gewählt und Kritik an den Wahlen wurde groß. Auch wenn wir diese Vorwürfe verstehen können müssen wir sagen, dass keiner das nachweisen kann.
Aber eines ist klar: Ein fairer Wahlkampf sieht anders aus!
Nur der Präsident durfte im Fernsehen und Radio auftreten zu seinem Wahlkampf. Seine öffentlichen Wahlansprachen und auch die Wahlkampf-Kampagnen seiner Anhänger wurden, trotz Corona Regeln von der Polizei begleitet, während die der anderen von der Polizei gewaltvoll unterbunden wurden. Bobi Wine wurde es verboten in verschiedene Gebiete Ugandas zu reisen, um auf sich aufmerksam zu machen und kurz vor den Wahlen und auch danach wurde er zuerst inhaftiert und dann in seinem Zuhause unter Arrest gestellt.
Das ganze lässt schon ein komisches Gefühl aufkommen.
Oft werde ich gefragt, ob es gut gewesen wäre, wenn Bobi Wine eine Chance gehabt hätte. Ich weiß es nicht. Er hat Hoffnung gegeben. Aber jeder weiß, wie das mit der Politik ist:
Vor den Wahlen kann man vieles reden. Was daraus wird, weiß keiner.
Und selbst wenn er gute Absichten hatte, ist es sehr schwer ein solch festgefahrenes, korruptes System zu verändern.
Wir können nur weiter für Uganda und seine Regierung beten!
Corona
Seit September letzten Jahres sind fast alle Beschränkungen aufgehoben. Viele Menschen halten sich nicht mehr an Abstandsregeln oder Maskenpflicht usw. Manchmal könnte man meinen, das „normale Leben sei zurück“
Das Auswärtige Amt ruft weiter zur Vorsicht auf. Auch in Uganda wird geimpft, aber deutlich weniger als in anderen Ländern. Die offiziellen Zahlen sind weiterhin verhältnismäßig gering. So dass zum Beispiel eine Einreise nach Deutschland kein Problem ist, Uganda ist nicht auf der Liste als Risikogebiet zu finden.
Das Virus hat viele verschiedene afrikanische Länder nicht so hart getroffen wie vermutet. Wir sind Gott sehr dankbar! Die Stimmung der meisten Ugander ist nach wie vor folgende:
„Wir haben Ebola und ganz andere Erkrankungen überstanden, dann werden wir dieses Virus auch überstehen“
Trotzdem bleiben die Spätfolgen noch deutlich sichtbar. Die Arbeitslosigkeit war schon zuvor sehr hoch und ist jetzt deutlich gestiegen. Viele Menschen leiden unter Hunger und fehlender medizinischer Versorgung.
Daher haben wir weiterhin Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt.
Vielen herzlichen Dank für all die Spenden die dazu rein gekommen sind!
Unsere Patenschaften während Corona
Die Schulen waren ein Jahr geschlossen. Jetzt laufen sie Stück für Stück wieder an. Mit ein paar Paten hatte ich persönlichen Kontakt, jedoch nicht mit allen. Daher möchte ich das hier noch einmal offen legen. Wir haben mit den Schulen unserer Patenkinder Verträge. Diese erlaubten es uns nicht, die monatlichen Zahlungen zu stoppen. Wir haben immer wieder überlegt, ob wir die Verträge kündigen um die Zahlungen zu sparen. Jedoch hätten wir dann nach Corona komplett neue Schulen suchen müssen, was wir auch für unsere Kinder nicht wollten. Gleichzeitig gibt es in Uganda keinerlei Absicherung als Angestellte. Durch das beenden unserer Zahlungen hätte ein Großteil der Lehrer ihren Job verloren. Dass die Schließung der Schulen nun fast ein ganz Jahr anhalten würde, konnte keiner wissen.
Wir haben unsere Patenkindern soweit möglich über private Lehrer durch dieses Jahr begleitet und versucht das Beste aus diesem „verlorenen Jahr“ zu machen.
Wir hoffen unsere Entscheidung findet Verständnis. Und wir bitten um Entschuldigung, wenn wir den ein oder anderen Sponsor vielleicht verärgert haben und auch für mangelnde Kommunikation in dieser ganzen Zeit.
Wir waren oft unter Spannung und die ganze Situation hat uns sehr herausgefordert.
Besuch in Deutschland
Ende letzten Jahres wurde der Flughafen wieder geöffnet. Kurz darauf konnte ich mit unserer Tochter nach Deutschland fliegen. Leider war es durch die Corona Regeln in Deutschland nicht wirklich möglich viele Leute zu treffen. Das war sehr schade. Umso schöner, dass wir jetzt wieder hier sein können, denn wir erwarten unser 2. Kind 🙂 Mein Mann kommt Anfang Juni auch nach Deutschland.
Wer uns trotz Corona Regeln gerne sehen möchte, darf sich gerne melden und wir schauen nach dem Besten Rahmen für ein Treffen 🙂
Ganz liebe Grüße von uns Wagaba`s 🙂